Gründungsinitiative Freie Schule Lech-Donau
das Konzept
http://www.freie-schule-lech-donau.de/grundsaetzliches.html

© 2010 Gründungsinitiative Freie Schule Lech-Donau
 

Leitbild der Initiative "Freie Schule Lech-Donau"

Pädagogische Grundlage der neuen "Freien Schule Lech-Donau" wird die bewährte, staatlich anerkannte Waldorfpädagogik sein, jedoch abgestimmt auf die Anforderungen der heutigen Zeit und mit erweitertem Profil.

Das Konzept der Schule, mit den Schwerpunkten "Kunst und vertiefte Erlebnispädagogik" umfasst die drei Bereiche:

  • Bewegung/Sport/Ernährung
  • Künstlerisch/Musisch/Rhythmisch
  • Natur/Umwelt/Nachhaltigkeit

Im Sport- und Bewegungsbereich arbeiten wir mit dem Lehrstuhl für Sportpädagogik der Universität Augsburg zusammen. Im Erlebnispädagogischen Bereich können wir die Erfahrungen und praktischen Dinge, z.B. die Segelschiffe im Mittelmeer unserer Partnerschule "Freie Schule Glonntal" mit nutzen.

Unser Konzept beginnt schon im neuen Kindergarten, hier werden die Profileckpunkte bereits in kindgerechter Form umgesetzt.

  • Im Schulbereich wird unser Konzept die Bewegung stark an den Lernprozess anbinden, da die gezielt geförderte Bewegung sich positiv auf die Gehirnleistung und eine gesunde Entwicklung der Kinder auswirkt.

 

  • Durch die Bereiche Kunst, Musik und Rhythmus wird eine ausgewogene, ganzheitliche Entwicklung der Kinder gewährleistet.

 

  • Mit dem dritten Profilpunkt wird vom Kindergarten an ein Bewusstsein geschaffen für unser aller Lebensgrundlage die Natur. Spielerisch werden den Kindern die Bedeutung der Natur, der Wechsel der Jahreszeiten und die Herkunft gesunder Nahrungsmittel erlebbar gemacht. Je nach Alter der Kinder entwickelt sich dieses Lernen und Leben mit unserer Umwelt, bis es in der Oberstufe in den mehr technisch-naturwissenschaftlichen Bereich der Erneuerbaren Energien mündet.

 

Wir werden mit unserem Schulprofil zur Stärkung unseres ländlichen Raumes beitragen, dem demographischen Wandel entgegen wirken und mit der heimischen Wirtschaft durch Praktika, angeschlossene Berufsausbildungen etc. zusammenarbeiten.

Die neue "Freie Schule Lech-Donau" wird eine Alternative in der regionalen Bildungslandschaft darstellen und den Kindern eine kindgerechte und entwicklungsgemäße Bildung ermöglichen, die sie für die Zukunft rüstet.

Entwicklungsorientierter Lehrplan

Ein entscheidendes Prinzip des Lehrplans, nach dem an Waldorfschulen gearbeitet wird, liegt in der Abstimmung der Unterrichtsinhalte und Unterrichtsformen auf die Prozesse kindlichen Lernens und die Stufen menschlicher Entfaltung in Kindheit und Jugend. Der Unterricht ist von Schulbeginn an auf das Ziel innerer menschlicher Freiheit hinorientiert.
Dieser Lehrplan ist auf die Vielzahl der in den Kindern liegenden seelischen und geistigen Veranlagungen und Begabungen ausgerichtet. Deshalb tritt vom 1. Schuljahr an neben die mehr sachbezogenen Unterrichtsgebiete ein vielseitiger künstlerischer Unterricht. Durch diesen werden die für den einzelnen Menschen wie für die Gesellschaft wichtigen Fähigkeiten und Kräfte gefördert.

 

zurück zur Übersicht

Klassenlehrer - Klassenlehrerzeit

Der Klassenlehrer unterrichtet die Klasse von der 1. bis zur 8. Klasse, also in Unter- und Mittelstufe in den Hauptfächern im sogenannten Hauptunterricht täglich in den ersten zwei Unterrichtsstunden.

Der Lehrer bleibt aufgrund der Fülle der zu unterrichtenden Fächer jeweils in drei- bis vierwöchigen Epochen stets auch Lernender.

Die Grundpfeiler des Unterrichts sind Phantasie und Bildhaftigkeit. Sie bieten eine ganz individuelle Gestaltungsmöglichkeit des Lehrers für den Unterricht. Der auf die Klasse abgestimmte, bildhaft und anschaulich dargestellte Unterrichtsstoff schließt die Verwendung von Lehrbüchern in den ersten acht Schuljahren aus.

Die Schüler können sich mit dem Unterrichtsstoff identifizieren, sie erleben ihn, verbinden sich damit und können ihn nachempfinden. 
Der Lehrer arbeitet eng mit den Eltern zusammen, es gibt z.B. 3-4 mal im Jahr Elternabende.
Durch die lange gemeinsame Zeit mit dem Klassenlehrer ist es ihm möglich, das Kind in seiner Entwicklung über längere Zeit erziehend zu begleiten.

 

zurück zur Übersicht

Klassengröße - individuelles Lernen

Lernerfolg wird als eine Gesamtleistung der einzelnen Schüler eines Klassenverbandes gesehen und somit als sozialer Vorgang betrachtet. Die Anzahl der Charaktere, Temperamente, Begabungen und Fähigkeiten in einer Klasse, verschiedene Interessen und unterschiedliche Abstufungen der Aufmerksamkeit bieten eine Vielzahl an Lernsituationen, die auch den Lehrer, entsprechend der Individualität der Klasse, immer neu fordert.

Die individuelle Förderung des einzelnen Schülers besteht nun für den Klassenlehrer also nicht darin, ihn einzeln zu betreuen, sondern entsprechend der Charakterzusammensetzung der Klasse, individuelle Lernwege im Unterricht anzubieten.

Im Allgemeinen ist die Klassengröße abhängig vom Erfahrungsgrad des Lehrers, der Klassenzusammensetzung und den Rahmenbedingungen der jeweiligen Schule. Als Richtwert werden 20-25 Schüler pro Klasse angestrebt.

 

zurück zur Übersicht

Klassengemeinschaft

Alle Schüler und Schülerinnen durchlaufen ohne Sitzenbleiben 12 Schuljahre. 
Von der ersten bis zur letzten Klasse bleiben die Kinder als Klassengemeinschaft zusammen und haben dadurch Gelegenheit, einander als Individuen im gesamten Spektrum von Begabungen, Temperamenten und Wesenseigenschaften sehr intensiv wahrzunehmen, sowie sich in einem vertrauten und verlässlichen sozialen Raum zu bewegen und zu entwickeln.

 

zurück zur Übersicht

Individuelle Beurteilungen - Zeugnisse

Am Ende des Schuljahres erhält jeder Schüler vom Klassenlehrer ein beschreibendes Zeugnis in dem charakterisiert wird, wie sich der Schüler im vergangenen Jahr entwickelt hat. Der Lehrer beschreibt die Interessen, Fähigkeiten und das Sozialverhalten des Schülers, die Stellung in der Klassengemeinschaft. Diese Zeugnisse sind zunächst ein Brief an die Eltern. Stellt man diese Zeugnisse aus 12 Schuljahren zusammen, so ergibt sich für die Eltern und vor allem später für den Schüler selbst eine Biographie des Lebens und Lernens in der Schule. Die Schüler und die Klasse werden als ein sozialer Organismus betrachtet.

 

zurück zur Übersicht

Epochenunterricht 1.-8. Klasse

Die Hauptfächer werden in einer 4 wöchigen Einheit (Epoche) vom Klassenlehrer in den ersten beiden Schulstunden unterrichtet.

Ziel dieser Unterrichtsform ist es, den Schülern die Möglichkeit zu geben, sich ganz in den Stoff vertiefen zu können. Es wird zugleich an einer bewussten Pflege des Erinnerns und Vergessen-Könnens gearbeitet. Man kann beobachten, dass das Gelernte am Ende der Epoche ins unbewusste Gedächtnis absinkt, dort verarbeitet wird und nach mehreren Wochen plötzlich als Wissen und Fähigkeiten dem Schüler zur Verfügung steht.  

Ab der Oberstufe, 9. Klasse, übernehmen die jeweiligen Fachlehrer den Epochenunterricht.

 

zurück zur Übersicht

Fremdsprachen

Ab der ersten Klasse werden als Fremdsprachen Englisch und Französisch unterrichtet. Die Kinder haben so von Schulbeginn an die Möglichkeit spielerisch, z.B. durch das Singen von Liedern und Aufsagen kleiner Gedichte, in die Sprachen hineinzuwachsen und frühzeitig ein Gefühl dafür zu entwickeln.

 

zurück zur Übersicht

Pädagogik der Oberstufe

Dem Streben nach eigener Lebensgestaltung und Urteilsbildung vom 14. Lebensjahr an entspricht der wissenschaftliche Charakter vieler Unterrichtsfächer vom 9. bis 12. Schuljahr. Die neue Schule sieht ihre pädagogische Aufgabe darin, die jungen Menschen zu befähigen, mit den immer komplexer werdenden Bedingungen des Lebens eigenständig umgehen zu können.

 

zurück zur Übersicht

Abschlüsse

Die Schulzeit beträgt 12 Jahre, in denen der Hauptschulabschluss, bzw. die Mittlere Reife vor einer staatlichen Prüfungskommission abgelegt werden können. In einem weiteren, angehängten 13. Schuljahr können die Schüler die staatliche Abiturprüfung ablegen.

 

zurück zur Übersicht

Künstlerisch - handwerklicher Unterricht

Der  Unterricht fördert neben den kognitiven Fähigkeiten gleichermaßen die praktischen, künstlerischen und musischen Begabungen des einzelnen Schülers. Ein vielfältiger handwerklicher Unterricht fördert die differenzierte Ausbildung des Willens und die lebenspraktische Orientierung des Schülers.

Das Angebot der künstlerisch-handwerklichen Unterrichtsfächer variiert - je nach Verfügbarkeit entsprechender Lehrkräfte:

• Werken/Holzarbeiten
• Handarbeiten
• Kunstunterricht/Malen
• Plastizieren mit Ton
• Metallbearbeitung, Kupfertreiben
• Steinbearbeitung, Bildhauerei
• Spinnen
• Korbflechten
• Buchbinden
• Gartenbau

 

zurück zur Übersicht

Eurythmie

Eurythmie ist eine Bewegungskunst die sichtbarer Ausdruck von Sprache und Musik ist. Durch die regelmäßige Bewegung wird die Leistungsfähigkeit des Gehirns gesteigert.

Es gibt eine Laut- und eine Toneurythmie die auf drei verschiedenen Gebieten unterschiedlich gehandhabt werden:

Kunsteurythmie: Darstellung von Gedichten, Erzählungen und dramatischen Werken, sowie Aufführung ein- oder mehrstimmiger Musikstücke oder Orchesterwerke.

Pädagogische Eurythmie: Geschickte Bewegung und Orientierung im Raum. Der Schüler lernt durch Bewegung seinem Innersten Ausdruck zu verleihen.

Heileurythmie: Gezielter Einsatz der verschiedenen Laut- und Tonbewegungen als Bewegungstherapie. Einsatz nur auf Anordnung des Arztes, der individuell entscheidet welche Bewegungsform therapeutisch angewandt wird.

 

zurück zur Übersicht

Jahresarbeiten

Die Jahresarbeiten, auch Studien- oder Halbjahresarbeiten genannt, sind für jeden Zwölftklässler eine große Herausforderung. Ende der 11., Anfang der 12. Klasse wählt sich jeder Jugendliche „sein" Thema, mit dem er sich dann über Monate beschäftigt. 
Die Themenwahl ist frei, der Anspruch jedoch definiert: Beiträge aus dem künstlerisch-handwerklichen sowie dem musikalisch-schauspielerischen Bereich, naturwissenschaftlich-technische Arbeiten, aber auch Literarisches, sowie gesellschafts- und sozialpolitische Themen können bearbeitet werden. 
Die Studienarbeiten sollen einen praktischen und einen theoretischen Teil umfassen. Sie werden in Form von Vorträgen / Vorführungen öffentlich dargestellt.

 

zurück zur Übersicht

Klassenspiele

Jede 8. und 12. Klasse erarbeitet ein sogenanntes Klassenspiel. Im Laufe ihrer zwölfjährigen Ausbildung sehen die Schülerinnen und Schüler daher mindestens 18 anspruchsvolle Stücke aus der klassischen und modernen Theaterliteratur. 
Die im Schulleben etablierten, in festlichem Rahmen stattfindenden Aufführungen, beeinflussen Vorstellungskraft und Phantasie der Schüler in positiver Weise. Die verschiedenen Charaktere der Rollen, die durchlebte Tragik oder Komik einer dramatischen Situation, schärfen den Blick für die Vielschichtigkeit des "Rätsels Mensch". Die Überwindung des Lampenfiebers, die große Mutprobe, vor dem Publikum zu bestehen, es vielleicht für einige Zeit zu verzaubern, ist ein beglückende Erfahrung. 
Durch das Training der persönlichen Ausdruckskraft der eigenen Stimme, Gestik, Mimik und Körpersprache, die einer Rolle zum Leben verhelfen, wird auch das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler nachhaltig gestärkt. 
Das Klassenspiel fördert besonders soziale sowie darstellende Fähigkeiten und regt den praktischen Umgang mit der Literatur an.

 

zurück zur Übersicht

Sozialgestalt der Schule - Schulgeld

Über die Höhe des individuellen Schulgeldbeitrages werden im Rahmen der Aufnahme in die Schule Finanzgespräche geführt.  
Es gibt einen Regelschulgeldbeitrag, von dem in Einzelfällen abgewichen werden kann.

Die Schule trägt jedes Kind mit, gleich welchen religiösen, kulturellen oder finanziellen Hintergrund die Eltern haben.

Die Schule wird in freier Trägerschaft geführt und ist selbstverwaltet. 

Für Finanzen, Organisation etc. gibt es verschiedene Arbeitskreise, in denen Eltern und Lehrer vertreten sind.

 

zurück zur Übersicht